Am vergangenen Wochenende unternahm der Kur- und Verkehrsverein Auerbach 1866 e. V. eine besondere Ausfahrt: Mit dem Planwagen ging es direkt hinein in das historische Fürstenlager in Auerbach. Die Fahrt bot die Gelegenheit, die traditionsreiche Anlage auf ungewöhnliche und stimmungsvolle Weise zu erleben.
Erster Halt war am Fischteich im unteren Parkbereich. Dort erfuhren die Teilnehmer interessante Hintergründe zur Entstehung des Fürstenlagers, das Ende des 18. Jahrhunderts von den Landgrafen und Großherzögen von Hessen-Darmstadt als Sommerresidenz und Lustgarten entwickelt wurde. Bereits ab 1768 hatte eine Mineralquelle den Ort bekannt gemacht, bevor die Anlage ab 1790 zu einem weitläufigen Landschaftsgarten im Stil englischer Vorbilder umgestaltet wurde. Mit seinen klassizistischen Gebäuden, exotischen Gehölzen und romantischen Sichtachsen gilt das Fürstenlager bis heute als kulturhistorisches Kleinod an der Bergstraße. Eine erste Weinverkostung bot hier eine stimmungsvolle Pause inmitten der historischen Umgebung.
Die Fahrt führte anschließend bis zum Herrenhaus, wo ein rund zwanzigminütiger Rundgang Einblicke in Architektur, Nutzung und Geschichte des Ensembles bot. Entlang der Hauptachse fügen sich hier verschiedene Gebäude wie der Prinzen- und Damenbau, Küchen- und Konditoreigebäude sowie Pavillons und Tempel harmonisch in die Parklandschaft ein.
Im weiteren Verlauf passierte der Planwagen die Eremitage, eine kleine, mit Rinden verkleidete Kapelle, und fuhr hinauf in Richtung Altarberg, einem historischen Aussichtspunkt oberhalb der Anlage. Höhepunkt der Tour war schließlich der Halt am Teehaus, das in den vergangenen Jahren umfassend renoviert wurde und heute wieder im klassischen Glanz erstrahlt. Dort fand eine weitere Weinverkostung statt, die durch den weiten Blick über die Rheinebene zu einem besonderen Erlebnis wurde.
Mit der Rückfahrt endete eine Ausfahrt, die Geschichte, Natur und Genuss eindrucksvoll miteinander verband. Die Planwagenfahrt hat gezeigt, wie lebendig die Geschichte des Fürstenlagers noch heute erfahrbar ist und welche kulturellen Schätze die Region an der Bergstraße zu bieten hat.